Donnerstag, 16. April 2009

MdB Stünker beim Netzwerk Nachhaltiges Bauen

Verden. "Wir sind beim Klimaschutz auf einem guten Weg", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Joachim Stünker gestern im Ökozentrum in Verden, das er zusammen mit den Europakandidaten der SPD, Bernd Lange und Ronald Frerks, besuchte. "Das reicht aber nicht aus", entgegnete Bruno Ernst vom Verdener Energienetzwerk im Handwerk. Die Technik zum Energiesparen sei vorhanden. Jetzt müsse sie auch endlich zum Kunden gelangen.

"Gehen Sie als Vorbild voran und machen Sie mit", schlug Ernst vor. Zum Beispiel mit einem so genannten "Stünker-Fonds". Damit könne man vielleicht eine Photovoltaikanlage, auch PV-Anlage genannt, installieren. Schnee von gestern. Der Bundestagsabgeordnete lässt gerade eine solche Anlage auf seinem Haus installieren.

"Es ist bereits viel in Bewegung gekommen und diese Entwicklung wird sich auch nicht bremsen lassen", sagte Stünker. Wenn die Europäische Union (EU) die Klimaziele erreichen wolle, solle sie das Hauptaugenmerk auf die Altbausanierung legen. Frage in die Runde: Was halten die Vermieter davon?

"Wir müssen offen damit umgehen und erklären, welche Ersparnisse und Kosten auf sie zukommen", sagte Detlef Buschmann, ebenfalls vom Verein Energienetz im Handwerk. Es bedürfe politischer Rahmenbedingungen, damit die Vermieter nicht auf ihren Kosten sitzenbleiben. Denn viele Eigentümer seien prinzipiell bereit, ihre Häuser zu sanieren. Schließlich möchte jeder gern Energie sparen. "Es geht in erster Linie um das Vermitteln der Möglichkeiten, um Transparenz", fügte Bürgermeister Lutz Brockmann hinzu. Eine wichtige Frage dabei sei, wo sich der Verbraucher informieren könne. In Verden entstehe deshalb jetzt ein zentraler Anlaufpunkt. Firmen, Innungen, Forschungsinstitute, Weiterbildungseinrichtungen und öffentliche Stellen sollen miteinander vernetzt werden. Das Ziel ist ein norddeutsches Zentrum für Ökologisches Bauen in Verden.

Ein solches Netzwerk komme vor allem den Handwerksbetrieben zugute. "Denn die sind nicht so gut organisiert und haben keine Lobby", sagte Ulrich Steinmeyer vom Netzwerk nachhaltiges Bauen. Zum Beispiel seien Fortbildungen für Monteure auf dem Gebiet der Altbausanierung unumgänglich und müssten endlich in die Wege geleitet werden.

Ein weiteres Thema war gestern der Passivhausbau. Die Politik ziele daraufhin, dass diese Bauweise künftig als Standard verwendet werde. "Da muss aber das Kind auch endlich einmal beim Namen genannt werden", kritisierte Buschmann. Hinsichtlich der Finanzierung gebe es zum Beispiel keinerlei Sicherheiten. Der Passivhausbau ist eines der Hauptfachgebiete, mit dem sich das Verdener Netzwerk befasse.

Verdener Nachrichten, 16.04.09

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