Montag, 30. März 2009

Mehr Energie erzeugen als verbrauchen

Bundesumweltministerium fördert Erstellung eines Klimaschutz-Teilkonzepts in der Leader-Region Aller-Leine-Tal

"30.03.2009 · RETHEM "Am 11. März ist der Bewilligungsbescheid vom Bundesumweltministerium bei uns eingegangen. Dank dieser Unterstützung sind die acht (Samt-)Gemeinden Ahlden, Dörverden, Hambühren, Kirchlinteln, Rethem, Schwarmstedt, Wietze und Winsen im Aller-Leine-Tal auf ihrem Weg zur "Plus-EnergieRegion" einen großen Schritt vorangekommen", freute sich jetzt Cort-Brün Voige, Bürgermeister der Samtgemeinde Rethem.

Das gemeinsam von der Leader-Region Aller-Leine-Tal erklärte Ziel, "Plus-EnergieRegion" zu werden, heißt, sozial verträglich und in Einklang mit Einwohnern und Landschaft mehr Energie vor Ort zu erzeugen, als verbraucht wird. Das "Plus" kann dann an andere, vor allem städtische Regionen weitergegeben werden.

Einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels leistet die kontinuierliche Senkung des Energiebedarfs der Region durch die weitere Ausschöpfung von Energiesparpotenzialen und durch eine Steigerung der Energieeffizienz. Die kommunalen Liegenschaften der acht beteiligten Kommunen bieten hierzu ein großes, bislang ungenutztes Potenzial.

Zur Erschließung dieses Potenzials wird das geplante Klimaschutz-Teilkonzept eine fundierte Grundlage schaffen und geeignete Maßnahmen zur Energieeinsparung in kommunalen Gebäuden aufzeigen. Das Konzept hat einen umfassenden Ansatz. Es werden sowohl die Bereiche Heizung, Strom, Wasser, Gebäudetechnik als auch Verhaltensänderungen der Nutzer (Mitarbeiter, Hausmeister, Schüler, Lehrer) berücksichtigt. Bei der stattlichen Zahl von 92 einzubeziehenden Gebäuden, ist mit enormen Einsparmöglichkeiten zu rechnen.

Darüber hinaus soll für einen Großteil der Einrichtungen gleichzeitig ein integriertes Wärme nutzungskonzept entwickelt werden, das die Umstellung der Wärmeversorgung auf regenerative Energieträger und die Nutzung von Abwärme prüft.

Da alle acht Kommunen des Aller-Leine-Tals an einem Strang ziehen, nehmen sie in Sachen Energiesparen und Nutzung erneuerbarer Energien eine Vorbildfunktion für benachbarte Kommunen, für Privatwirtschaft und Bevölkerung ein. Dabei gewährleistet gerade auch die Einbeziehung zahlreicher kommunaler Einrichtungen mit Publikumsverkehr eine große Breitenwirkung: In Rathäusern, Kindergärten, Schulen, Feuerwehrhäusern, Bauhöfen, Büchereien und Sportstätten können viele verschiedene Zielgruppen auf das Thema Klimaschutz aufmerksam gemacht werden.

Geplant sind hier beispielsweise Schaukästen, die über die Energieeinsparungen an den einzelnen Standorten informieren. Kinder und Jugendliche sollen möglichst direkt an den Energieeffizienzmaßnahmen in Kindergärten und Schulen beteiligt werden. Durch den Zusammenschluss kommen auch vier (Samt-)Gemeinden mit weniger als 10000 Einwohnern in den Genuss der Fördermittel.

Die Bürgermeister in der Leader-Region Aller-Leine-Tal sind sich einig: "Insgesamt hat das Aller-Leine-Tal über 75000 Einwohner und über 866 Quadratkilometer Fläche - allein hätte es für vier (Samt-)Gemeinden von uns nicht gereicht, und zwei weitere Gemeinden liegen auch nur knapp über der geforderten Mindesteinwohnerzahl von 10000", hieß es während einer Zusammenkunft mit Vertretern der Gemeinden.

Doch der gemeinsame Auftritt bietet noch weitere Vorteile. Die hohe Zahl der zu untersuchenden Gebäude ermöglicht schon bei der Konzepterstellung umfangreiche Synergieeffekte und Kosteneinsparungen. So ist beispielsweise nur eine Ausschreibung nötig, gleichzeitig bieten sich übergreifende Handlungsansätze und Maßnahmen für alle Gebäude oder bestimmte Gebäudetypen, wie zum Beispiel Schulen oder Rathäuser, an.

Für die Erstellung des Klimaschutz-Teilkonzepts ist ein Zeitraum von einem Jahr vorgesehen. Die fachliche Erarbeitung des Klimaschutz-Teilkonzepts wird an ein externes Ingenieurbüro vergeben. Im Anschluss daran ist geplant, die Umsetzung durch einen Klimaschutzmanager zu begleiten. Auch hierzu können wiederum Fördermittel vom Bundesumweltministerium beantragt werden."

Verdener-Aller-Zeitung, 30.03.09

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